KöMoG: Vom Transparenz- zum Trennungsprinzip – eine kritische Betrachtung
Vom Transparenz- zum Trennungsprinzip
Die Option kann auf Antrag ausgeübt werden und führt dazu, dass die oben genannten Personengesellschaften steuerlich wie Kapitalgesellschaften behandelt werden, d. h., sie unterliegen dann nicht mehr nach dem Transparenzprinzip der Besteuerung nach den Vorschriften des EStG, sondern denen des KStG, das zwischen der Ebene der Gesellschaft und der Gesellschafter unterscheidet (Trennungsprinzip). Optiert eine Personengesellschaft zur Körperschaftsteuer, werden deren Gesellschafter steuerlich wie Anteilseigner einer Kapitalgesellschaft behandelt.
Die Möglichkeiten kritisch betrachten!
In der Steuerfachwelt ist man sich einig: Nicht für jede Personenhandels- oder Partnerschaftsgesellschaft ist die Option zur Körperschaftsteuer sinnvoll oder geeignet; denn nicht immer bedeutet sie tatsächlich eine ertragsteuerliche Entlastung. Es gilt, viele Aspekte zu beachten. Im Fall der Optionsausübung wird ein Formwechsel fingiert und bereits hier lauern Fallstricke:
- So sollte z. B. der Gesellschaftsvertrag vorab hinsichtlich des Entnahmerechts genau geprüft werden.
- Thesaurierte Gewinne i. S. von § 34a EStG müssen nachversteuert werden.
- Eine etwaige frühere Übertragung von Betriebsvermögen muss mehr als sieben Jahre zurückliegen.
- Sonderbetriebsvermögen steht einem fingierten Formwechsel zu Buchwerten entgegen, so dass alle stillen Reserven aufgedeckt werden müssen.
- Was geschieht mit verrechenbaren Verlusten der Mitunternehmerschaft und denen der Mitunternehmer?
Und diese Liste ist keineswegs abschließend! Auf über 85 Seiten kommentiert Rechtsanwalt und Steuerberater Dr. Julian Böhmer ausführlich und kritisch die neu geschaffene Vorschrift in der 5. Auflage des Körperschaftsteuergesetz Kommentars von Mössner/Oellerich/Valta.
Den KStG Kommentar können Sie einzeln erwerben oder in den Kanzleipaketen PLUS oder MAX.
Körperschaftsteuergesetz Kommentar
Herausgegeben von Prof. Jörg-Manfred Mössner, Dr. Ingo Oellerich , Richter am FG, Prof. Dr. Matthias Valta. Unter Mitarbeit eines namhaften Autorenteams.
5. Auflage. 2021. ca. 2250 Seiten. Gebunden.
978-3-482-64315-6
Preis: 199,00 €